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Ägypten-Götter – Geb

Geb gehört zum Kreis der Ägypten-Götter, den Schöpfungsgöttern der Neunheit. Er ist die Erde und dadurch ein ägyptischer Erdgott. In manchen Quellen herrscht Uneinigkeit darüber, ob Geb den Status eines Fruchtbarkeitsgottes erreichte.1

Kosmisches Element: die Erde Geb

Geb ist die Personifizierung eines kosmischen Elements, der Erde. Er gehört zu den Schöpfungsgöttern der Neunheit, an deren Spitze der Urschöpfer Atum steht. Gezeugt von Schu und Tefnut erscheint Geb auf der dritten Generationsebene. Mit seiner Gattin und Schwester Nut zeugte er Osiris, Isis, Seth und Nephthys.

Die Pflanzen wachsen auf seinem Rücken, das Leben wandelt auf ihm und die Quelle entspringt aus ihm. Doch Geb ist nicht die Kraft der Erde, sondern die Erde selbst. Die lebendigen Wesen und Dinge sind auf ihm, nicht in ihm. Auch kostbare Steine, welche die Erde umschließt, gehören nicht zu seinem Wesen.

Er wird gerühmt, wenn er seinen Mund öffnet und den Weg zu vergrabenen Schätzen freigibt. Denn das sind seine Geschenke an die Menschen.

Bildliche Darstellungen des Geb

Geb, die fruchtbare Erde
Geb als Personifikation der Erde.

Geb wird als menschliche Gestalt dargestellt, wie es bei allen kosmischen Gottheiten der Fall ist. Meist trägt er die Krone Unterägyptens oder stattdessen sein Schriftzeichen, die Gans, auf dem Kopf. Sie darf aber nicht als seine Urgestalt verstanden werden.

Beschützer der Toten und der Lebenden

Für die Toten spielt Geb eine wichtige Rolle, obwohl sie sich vor dem Dunkel der Erde fürchten. Geb beinhaltet die Gefahr des Einsperrens. Doch insgesamt gilt Geb als Helfer und Beschützer der Toten. Er hält die Leichen zusammen. Er verbindet ihre Glieder (Mumifizierung), öffnet Mund und Augen und entlässt den nun lebendigen Leib, indem er den Weg nach draußen freigibt.

Das gilt nicht für Übeltäter, sie bleiben in ihm gefangen und werden bewacht. Damit ist Geb ganz der Vater von Osiris, der für das Wohl der Toten sorgt. Geb verschlingt und beschützt

Auch beschützt Geb die Lebenden, mithilfe von eigens verfassten Zaubersprüchen. Er bewahrt sie vor gefährlichen Schlangen und Skorpionen, welche in manchen Schriften als seine Kinder gelten und in ihm wohnen.

Geb als Urgott und Schöpfer

Geb, die Erde und Nut, der Himmel
Geb liegt auf der Erde; Schu stützt die Sternengöttin Nut und schafft dadurch den Raum zwischen Himmel und Erde.

Im Kreis der Ägypten-Götter hat Geb den Status eines Urgottes und Schöpfers inne. Nach einer sehr alten Legende zeugte Geb mit seiner Frau Nut, die Sonne. Damit wird er zum Urgott und Vorfahr aller anderen ägyptischen Götter. Als er jedoch in die Neunheit integriert wurde, musste er Atum weichen. Dennoch behielt er seinen Titel „Erbfürst aller Götter“. Später geht seine weltliche Herrschaft auf seinen Sohn Osiris und schließlich auf dessen Sohn Horus über. Irdische Könige sitzen auf den „Thronen des Geb“, wodurch Gebs Erbe bestätigt wird.

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Quellen und Einzelnachweise

  • 1 Nach Wikipedia (zuletzt aktualisiert: 2021, 29. Mai) war Geb Fruchtbarkeitsgott: Geb (äyptische Mythologie). Nach Hans Bonnet erreichte er diesen Status nicht.
  • Bonnet, Hans (2000), „Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte“, 3. unveränderte Auflage, Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg, Seite 201 bis 203 (Geb).

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