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Götterfamilie – Schutzgöttinnen der Vierheit

Die Götterfamilie der Schutzgöttinnen der Vierheit sind Neith, Isis, Nephthys und Selket. Hier wird die besondere Aufmerksamkeit auf ihre Aufgabe des Schutzes gelegt, die sie miteinander verbindet. Denn sie beschützen gemeinsam den Toten vor Unheil, Chaos (Seth) und den bösen Mächten im Fleisch des Verstorbenen.

Sie bewirken mächtige Zauber und bestrafen all jene, die den Toten bedrohen. Gemeinsam bilden sie mit ihren ausgestreckten Armen und Händen einen magischen Kreis um den Verstorbenen.

Ihre ausgestreckten Hände und Arme können auch die Form von Flügeln annehmen. Dabei blicken ihre Gesichter zum Toten, um ihn in ihrem Blick zu behalten.

Warum es sich um vier Göttinnen handelt

Die Zahl 4 steht für Stabilität und Sicherheit. Will man einen nach außen hin abgegrenzten Raum mit einer Zahl in Verbindung bringen, dann mit der Zahl 4. Auf die Welt bezogen, „dem kosmischen Haus“, steht die Zahl 4 für alle vier Himmelsrichtungen.

Für den Schutz, also Sicherheit und Stabilität, stehen auch die Göttinnen der Vierheit. Jeder kennt die Redewendung: Man fühlt sich in seinen eigenen vier Wänden sicher. Denn Räume stellen Möglichkeiten für Rückzug bereit. Die Außenwelt wird ausgeschlossen, ein Beispiel, wo sich Menschen sicher und geborgen fühlen.

Aber nicht nur eine räumliche Komponente wird mit dieser Zahl verknüpft, sondern auch eine zeitliche. Denn die Menschen strukturieren das Jahr z. B. in vier Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Ein anderes Beispiel kennen wir eher als Abrechnungszeitraum, der das Jahr in übersichtliche Zeitspannen unterteilt: in Quartale.

Die Verbindungen zwischen den Schutzgöttinnen

Nephthys und Isis sind in der Götterfamilie der Neunheit Geschwister. Selket und Neith hingegen verbindet ihre gemeinsame Heimat, das unterägyptische Sais. Isis verschmilzt mit Selket. Sie übernimmt all deren Attribute, was ebenfalls mehr als nur Nähe ausdrückt. Das vorherrschende verbindende Element der Schutzgöttinnen der Vierheit scheinen die Kanopengötter zu sein. Denn diese galten als die Söhne des Horus (des alten Horus, nicht des Horus in seiner Bedeutung als Kind von Isis).

Denn der Schutz des Toten beinhaltet den Schutz seiner Eingeweide, die ihm entnommen werden. Deshalb gibt man sie in vier Gefäße (Krüge), den sogenannten Kanopen. Diese Krüge mit unterschiedlichen Tierköpfen sind die vier Söhne des Horus. Sie werden entsprechend den vier Himmelsrichtungen zugeordnet.

Zuordnungen der Schutzgöttinnen

Daraus ergeben sich folgende Zuordnungen für die Schutzgöttinnen der Vierheit:

  • Die Leber war in der Kanope des Amset (Menschenkopf) enthalten; Himmelsrichtung Süden – Isis.
  • Die Lunge war in der Kanope des Hapi (Affenkopf) enthalten; Himmelsrichtung Norden – Nephthys.
  • Der Magen war in der Kanope des Duatmutef (Falkenkopf) enthalten; Himmelsrichtung Osten – Neith.
  • Die Organe des Unterleibs waren in der Kanope des Kebehsenuf (Schakalkopf) enthalten; Himmelsrichtung Westen – Selket.
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Quellen

Beitragsbild: „Die Schutzgöttinen werden den Kanopengöttern zugeordnet“, Pixabay.

Bonnet, Hans (2000), „Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte“, 3. unveränderte Auflage, Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg, Seite 365 bis 366 (Kanope) und Seite 315 bis 316 (Horuskinder).

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