Der kosmische Gott Schu gehört zum Kreis der Ägypten-Götter. Er ist Herr der Winde bzw. ein Gott der Leere (Luft). In der ägyptischen Kosmologie trennt Schu Himmel (Nut) und Erde (Geb) voneinander und schafft daher den Raum.
Gott der Leere
In der Neunheit von Heliopolis ist Schu der Sohn des Atum. Mit seiner Schwester und Gattin Tefnut zeugte er Nut, den Himmel und Geb, die Erde.
Schu ist der Raum zwischen Geb und Nut, d. h. die Leere, was der Übersetzung seines Namens entspricht. Die Leere ist für den Ägypter keine abstrakte Vorstellung. Sie ist vielmehr die wirkende Luft. Nebel und Wolken sind in der Vorstellung der Ägypter die Knochen von Schu.
Schu wird des Weiteren mit dem Ba des Toten in Verbindung gebracht. „Ba des Schu“, vermutlich um dem belebenden Element der Luft Ausdruck zu geben und das Leben nach dem Tode anzuzeigen. Denn Luft gibt und ist Leben.
Bildliche Darstellung von Schu
Er wird häufig als Himmelsträger abgebildet, eine menschliche Gestalt, die auf der Erde (Geb) stehend den Himmel (Nut) mit erhobenen Armen stützt bzw. nach oben stemmt (vollständige Abbildung ganz oben). Mit dieser Trennung wird Dualität symbolisiert: Jedes Phänomen erzeugt gleichzeitig seinen Gegensatz (Himmel und Erde).
Auf seinem Kopf trägt er die Straußenfeder als Zeichen seines Schriftbildes und als Zeichen der Luft (Leichtigkeit).
Herr der Luft und der Winde
Nach einer der vielen Überlieferungen wird Schu durch Ausspeien bzw. Ausatmen (Lufthauch) von Atum geschaffen, was sein Wesen kennzeichnet. Schu ist der Herr der Luft bzw. der Herr der Winde aller vier Himmelsrichtungen: heiß und trocken, kalt und feucht.
Er war als kühler und belebender Nordwind beliebt und wurde als solcher auch vorwiegend verehrt. Die Fenster, d.h. die Schlitze oberhalb der Tempel wurden als die „Fenster des Schu“ bezeichnet. Sie versorgten das göttliche Haus mit genügend Luft.
Sohn der Sonne
Außerdem wurde Schu im Kreis der Ägypten-Götter „der Sohn des Re“ genannt, nachdem sein Vater Atum mit dem Sonnengott zu Re-Atum verschmolz.
Folglich fährt er als Sohn auf der Sonnenbarke über den Himmel und hilft Apophis zu besiegen. Soll dieser eher kriegerische Aspekt betont werden, wird Schu (und Tefnut) in Form einer Löwengestalt dargestellt.
Es gibt noch wesentlich mehr Parallelen zu anderen Göttern, welche mit Schu in Verbindung gebracht wurden. Oben Genanntes soll nur eine Auswahl sein.
Quellen
- * Illustration von Harald Schmidt. Nut als Himmelskuh (nach A. Piankoff: The Shrines of Tut-Ankh-Amon, 1955).
- Wolken als sind Knochen von Schu, Pixabay.
- * Illustration von Harald Schmidt. Vergrößerung von Schu, der die Himmelskuh stützt.
- Bonnet, Hans (2000), „Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte“, 3. unveränderte Auflage, Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg, Seite 685 bis 689 (Schu).
- Wikipedia (zuletzt aktualisiert: 2018, 25. September) „Schu“ (Stand: 02.11.21).
Gute Webseite, aber mir fehlen die Bilder der Götter