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Königsbart – ägyptisches Symbol

Der Königsbart oder Pharaonenbart ist ein altägyptisches Symbol, welches zu den Insignien des Pharaos gehört. Man nennt ihn auch Zeremonialbart, da er zu zeremoniellen Anlässen getragen wurde. Dabei handelt es sich um einen geflochtenen, künstlichen Kinnbart, der mithilfe eines dünnen Riemens am Kinn befestigt wurde.

Königsbart als Symbol der Macht

Ramses II mit Königsbart
Ramses II. trägt einen Zeremonialbart, einen künstlichen Kinnbart zum Befestigen.

Den Königsbart tragen nicht nur Pharaonen, sondern auch Pharaoninnen. Denn der Königsbart ist ein Symbol der Macht und der Herrschaft eines regierenden Königs oder einer regierenden Königin. Der Bart ist zwar keine notwendige Insigne, doch er gehört, genauso wie Geißel und Krummstab zu den pharaonischen (königlichen) Insignien. Könige und Königinnen können mit oder ohne Bart erscheinen bzw. dargestellt werden.

Bart als Festtracht

Manche Privatleute, auch Priester trugen einen Bart, wiederum ein Kinnbart, als Festtracht. Meist ist es eine etwas kürzere Variante des Königsbartes. Doch er hat keine religiöse, kultische Bedeutung. Insofern können Priester und Götter mit oder ohne Bart dargestellt werden.

Der Götterbart als altes Symbol der Würde

Götterbart
Der Götterbart ist ein altes Zeichen der Würde. Er ist geflochten und an der Spitze leicht nach oben gebogen.

Der Bart ist ein sehr altes Zeichen der Würde. Deshalb sieht man Götter, selbst wenn sie noch im jugendlichen Alter sind, mit einem Kinnbart dargestellt. Man nennt diesen Bart: Götterbart. Er hat seine ganz eigene Form. Er ist länger als der Königsbart und zopfartig geflochten. An der Spitze ist er leicht nach oben gebogen.

Auch der Tote trägt manchmal einen Götterbart, da er zu Osiris, dem Gerechtfertigten wird. Der Tote trägt aber nur dann einen Bart, wenn er in der Gestalt von Osiris, also als Mumie dargestellt wird.

Königsbart und Königskopftuch mit den Uräusschlangen.
Tutanchamun mit einem geflochtenen Götterbart

Die Uschebti tragen manchmal ebenfalls einen Götterbart. Das dürfte nicht verwundern, da sie ein Abbild des Toten darstellen, ihn also verkörpern. Die Uschebti führen stellvertretend für den Toten Arbeiten aus. Das macht nur Sinn, wenn der Tote im Totenreich weiterleben darf. Er darf nur dann weiterleben, wenn er zu Osiris (NN, dem Gerechtfertigten) wurde und die Prüfung im Totengericht bestanden hat.

Der Bart hat oft eine blaue Farbe. Denn die Götter hatten Haare aus leuchtendem Lapislazuli oder Malachit.

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Quellen

  • Bonnet, Hans (2000), „Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte“, 3. unveränderte Auflage, Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg, Seite 80 (Bart).
  • Wikipedia (zuletzt aktualisiert: 2021, 2. Dezember) Königsbart bzw. Pharaonenbart (Stand: 27.12.21).