Duat (auch Dat) ist das Land der Alten Ägypter im Jenseits. Seit dem Neuen Reich versteht man die Duat als die Unterwelt. Sie gehört im Alten Ägypten zum Weltbau mit den Grundelementen: Himmel, Erde, Duat, Wasser und Berge. In ihr ist auch der Nil beheimatet.
Duat ist das Jenseitsland
Das ägyptische Jenseits besteht aus zwei Bereichen, dem Himmel und der Unterwelt. Obwohl man die Duat auch zu älteren Zeiten in der Unterwelt lokalisiert, verlegt man sie jedoch auch in den Himmel. Der Tote steigt die Himmelsleiter empor und erreicht die Duat. Die Bewohner der Duat sind die Sterne, unter welchen auch der Tote weilt. Dieser Gegensatz zwischen Himmel und Unterwelt wird also aufgehoben:
„Die Duat ist .. das Reich des Dunkels, das im Schoße der Erde zu Hause ist und sich des Nachts über den Himmel spannt.„1 So werden beide Lokalisierungen miteinander verbunden und stehen in keinem Gegensatz zueinander.
An den beiden Horizonten, den östlichen und den westlichen, berühren sich die himmlische und die unterirdische Duat. An den Horizonten tauchen aus der Tiefe die Sterne auf, ziehen über den Nachthimmel und kehren auch wieder in das Dunkle zurück. Das Hieroglyphenzeichen für Duat ist ein Stern mit 5 Zacken.
Das dunkle Reich der Duat im Alten Ägypten
In der Unterwelt, auf der westlichen Seite des Nils, unter der Erde, wo es sehr tief, finster und unheimlich ist, muss der Tote Prüfungen bestehen. Er muss das Totengericht finden und auf dem Weg dorthin Gefahren bestehen, zum Beispiel gegen Dämonen kämpfen. Hat er das Totengericht endlich gefunden, muss er die Prüfung im Totengericht bestehen. Sie bestand darin, dass sein Herz gewogen wird. Ist es genauso leicht oder leichter als die Feder der Maat, darf er in das lichte Reich der Duat.
Das lichte Reich der Duat im Alten Ägypten
Auf der östlichen Seite des Nils liegt die himmlische Duat im Alten Ägypten: Sechet-iaru. Es handelt sich dabei um einen Teil des Landes Ta-djeser. Ta-djeser ist das Lichtland der Duat. Dort leben die Verstorbenen, die ein positives Urteil des Totengerichts vorweisen konnten und den heiligen See, der Reinigung überquerten. Dieses Land wird von Osiris regiert; es ist hell, mit Licht durchflutet.
Sechet-iaru ist vielleicht das idealisierte, paradiesische Jenseitsland des ägyptischen Bauern. Es ist fruchtbar und ähnlichen Wetterverhältnissen ausgesetzt wie das Alte Ägypten, mit der Nilschwemme und furchtbarem Boden.
„Der Verstorbene bewohnt Sechet-iaru, ein windreicher Ort, an dem alles für ihn getan wird, was getan werden muss. Ein Feld mit sieben Ellen hoher Gerste und Dinkel bekommt er, damit er sich Brot und Kuchen daraus mache. Die Horusdiener ernten für ihn, der dann das verzehrt, was die Horusdiener ihm ernten.“2 (Earu-Gefilde)
Damit der Verstorbene tatsächlich nicht arbeiten muss, bringt er seine Stellvertreter mit, die Uschebti, welche die Arbeit für ihn übernehmen.
Quellen und Einzelnachweise
1 Bonnet, Hans (2000), „Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte“, 3. unveränderte Auflage, Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg, Seite 148.
2 Wikipedia (zuletzt aktualisiert: 2018, 14. August) „Sechet-iaru“ (Stand: 28.12.21).
- Bonnet, Hans (2000), „Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte“, 3. unveränderte Auflage, Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg, Seite 148 f. (Dat).
- Wikipedia (zuletzt aktualisiert 2016, 16. Oktober) „Ta-djeser“ (Stand: 28.12.21).
- Wikipedia (zuletzt aktualisiert 2021, 11. Dezember) „Jenseits (Altes Ägypten)“ (Stand: 28.12.21).
- Beitragsbild: Wandbild – wie es nach dem Tod weitergeht, Pixabay.
- Illustration: Die Tages- und Nachtbarke fahren den Himmel entlang, Pixabay.
- Totengericht, Pixabay.
- Feldarbeit, Adobe Stock.