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Der Ichneumon im Alten Ägypten

Nicht nur im Alten Ägypten ist der Ichneumon der Feind der Schlangen überhaupt. Er war fähig, die Schlange Apophis zu besiegen. Deshalb wurde er von den Alten Ägyptern verehrt und galt als heiliges Tier, vor allem in der Spätzeit. Ichneumone wurden wie andere heilige Tiere einbalsamiert (mumifiziert) und an heiligen Orten begraben.

Auch in der Natur ist der Ichneumon (griech. für Aufspürer) tatsächlich ein Bezwinger von Schlangen. Sie gehören auf seinen Speiseplan.

Ichneumon als Tier der Uto

Der Ichneumon war im Alten Ägypten ein Tier der Uto, was interessant ist, da primär die Schlange als das Tier der Uto galt. Denn der Ichneumon ist der Hauptfeind von Schlangen. Vielleicht versuchte man durch die Zuordnung, die Gunst des Ichneumons zu gewinnen, was im Alten Ägypten durchaus üblich war. Als solches übernimmt hier der Ichneumon die Rolle des Sonnenauges, das die Feinde bekämpft und vernichtet. Ichneumone, die man der Uto weihte, wurden oft mit der Sonnenscheibe und einem Uräus als Krone auf dem Kopf dargestellt. Manchmal tragen sie auch die Krone von Hathor.

Ichneumon im Alten Ägypten
Der Ichneumon ist fähig, die Schlange Apophis zu besiegen.

Schlangenfeind

Auch in der Unterwelt wurde der Ichneumon eingesetzt, um die schlangenähnlichen Wesen zu vernichten. Dadurch wurde er fähig, die Schlange Apophis zu besiegen und damit dem Sonnenschiff seine Weiterfahrt zu ermöglichen.

Es gibt einige ägyptische Mythen, die erzählen, dass sich Re-Atum in ein Ichneumon verwandelte, um Apophis zu vernichten.

Dem Horus geweiht

Vor allem in der Spätzeit wurde der Ichneumon dem Horus geweiht. Warum tat man dies? Der Ichneumon ist ein so mächtiger Feind der Schlange, dass es angemessen schien, sie dem Gott Horus zuzuordnen. Denn er tötete und verzehrte Schlangen, so auch den mächtigsten Feind, Apophis.

In dieser Funktion ist auf dem Rücken des Ichneumons eine geflügelte Sonnenscheibe und ein Käfer bzw. ein fliegender Geier zu sehen, typische Schutzsymboliken.

Ichneumon – Pharaonenratte

Ichneumone haben starke Ähnlichkeiten mit Mungos, welche ebenfalls Giftschlangen durch schnelles Zupacken töten können. Beide sind beeindruckende Raubtiere. Im Französischen heißt der Ichneumon rat des pharaons, Pharaonenratte. Ichneumone wurden auf Münzen abgebildet (Münzen des Letopolites). Sie sind auf zahlreichen Reliefs und Fresken zu sehen.

Quellen

  • Bonnet, Hans (2000), „Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte“, 3. unveränderte Auflage, Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg, Seite 321 (Ichneumon).
  • Stern, Svenja (veröffentlicht: 30. Juli 2021 auf der Webseite: Johannes Gutenberg Universität Mainz). „Tierische Unterstützung„, Abschnitt: ÄG 10 – Figur eines Ichneumons.
  • Owusu, Heike (1998), „Symbole Ägyptens“, Schirner Verlag, Darmstadt, Seite 271 (Ichneumon).

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